Durchschnittlichen Gasverbrauch ermitteln – das beeinflusst Ihren Verbrauch

Der jährliche Gasverbrauch eines Haushalts liegt je nach Größe und Bewohnerzahl zwischen 4.000 und 40.000 kWh, beeinflusst durch Heizverhalten und Gebäudedämmung.

Die Heizkosten und die Ausgaben für Warmwasser gehören zu den größten laufenden Kosten in einem Haushalt. Die Ausgaben variieren, je nach Wohnungsgröße, Gastarif, der Wärmedämmung und den allgemeinen Wetterbedingungen. Und selbst die Anzahl der Personen im Haushalt spielen eine Rolle – wenn auch eine eher untergeordnete.

Wenn Sie Ihre Heizung und Ihr Warmwasser mit Gas betreiben, sollten Sie wissen, welcher jährliche Gasverbrauch im Haushalt normal ist und wie Sie Ihre Gaskosten gezielt senken können.

Der jährliche Gasverbrauch eines Haushalts liegt je nach Größe und Bewohnerzahl zwischen 4.000 und 40.000 kWh, beeinflusst durch Heizverhalten und Gebäudedämmung.

Die Heizkosten und die Ausgaben für Warmwasser gehören zu den größten laufenden Kosten in einem Haushalt. Die Ausgaben variieren, je nach Wohnungsgröße, Gastarif, der Wärmedämmung und den allgemeinen Wetterbedingungen. Und selbst die Anzahl der Personen im Haushalt spielen eine Rolle – wenn auch eine eher untergeordnete.

Wenn Sie Ihre Heizung und Ihr Warmwasser mit Gas betreiben, sollten Sie wissen, welcher jährliche Gasverbrauch im Haushalt normal ist und wie Sie Ihre Gaskosten gezielt senken können.

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Ihre Haushaltsgröße in m2
Für den Gasvergleich ist es hilfreich, wenn Sie Ihren tatsächlichen Verbrauch kennen (im Idealfall den jährlichen Verbruch in kw/h). Den exakten Verbrauch finden Sie in der Abrechnung Ihres aktuellen Versorgers. Sollte noch kein Vertrag bestehen oder sollten Sie Ihren persönlichen Gasverbrauch nicht kennen, können Sie die folgenden Richtwerte als zuverlässige Berechnungsbasis nutzen:
  • Bis 50 m²: ca. 5.000 kw/h
  • Bis 100 m²: ca. 12.000 kw/h
  • Bis 150 m²: ca. 18.000 kw/h
  • Bis 250 m²: ca. 35.000 kw/h

Grundlagen zum Gasverbrauch

Doch ehe Sie sich mit den Gaspreisen und der Wahl eines passenden Gasanbieters beschäftigen, gilt es, die Grundlagen des Gasverbrauchs zu verstehen. Der Gasverbrauch eines Haushalts wird in zwei Maßeinheiten angegeben: Kubikmeter (m³) und Kilowattstunden (kWh). Während der Gaszähler den Verbrauch ausschließlich in Kubikmetern misst, gibt der Gasversorger auf seiner Heizkostenabrechnung den Verbrauch meist in Kilowattstunden an.

Möchten Sie nun aber wissen, wie viel Kilowattstunden Gas 1 m³ entspricht, müssen Sie rechnen. Ein einfacher Umrechnungsfaktor (1:10) hilft Ihnen dabei:

  • 1 m³ Gas entspricht demnach 10 kWh.
  • Und umgekehrt sind 1 kWh 0,1 m³ Gas.

Ist Ihnen das zu umständlich, können Sie sich auch am durchschnittlichen Gasverbrauch in Deutschland orientieren. Je nach Verbraucher und Gebäudetyp können diese immer leicht variieren. Zur groben Orientierung reicht es aber aus:

Gasverbrauch Tabelle zur Orientierung

Die folgenden Werte sind Durchschnittswerte und können je nach Heizgewohnheiten, Gebäudetyp und Isolierung variieren.

Gasverbrauch nach Wohnfläche

Wohnungsgröße Gasverbrauch (kWh/Jahr)
40 m² Wohnung 7.200 – 9.900 kWh
50 m² Wohnung 7.800 – 9.200 kWh
60 m² Wohnung 9.000 – 10.200 kWh
85 m² Wohnung 10.400 – 14.000 kWh
100 m² Reihenhaus 14.600 – 17.200 kWh
120 m² Reihenhaus 16.200 – 18.000 kWh
140 m² Einfamilienhaus 18.000 – 21.000 kWh
150 m² Haus 21.400 – 25.200 kWh
180 m² Haus 23.000 – 30.000 kWh

 

Durchschnittlicher Gasverbrauch nach Baujahr Gebäude

Hier eine Tabelle zum durchschnittlichen Gasverbrauch nach Gebäudeart und Baujahr:

Baujahr des Gebäudes Verbrauch kWh/m² im Jahr
1950 – 1977 170 – 264 kWh/m²
1978 – 1983 162 – 252 kWh/m²
1984 – 1994 147 – 229 kWh/m²
1995 – 2001 117 – 182 kWh/m²
2002 – 2024 90 – 140 kWh/m²

Diese Werte zeigen: Ältere Gebäude haben wegen schlechterer Energieeffizienzstandards und Dämmung einen höheren Verbrauch, während neuere Gebäude ab 2002 deutlich effizienter sind.

Gasverbrauch ermitteln: Kubikmeter in Kilowattstunden umrechnen

Möchten Sie sich nicht nur auf die allgemeinen Verbrauchswerte verlassen, sondern den exakten Gasverbrauch berechnen, müssen Sie das Gasvolumen mit dem Brennwert und der Zustandszahl (z-Zahl) multiplizieren. Für genaue Ergebnisse müssen Sie daher den Brennwert Ihres Gasanbieters und die an den Lieferort gebundene Zustandszahl kennen. Die Formel zur anschließenden Berechnung lautet:

Gasverbrauch in kWh = Kubikmeter x Brennwert x Zustandszahl

Was ist der Brennwert?

Der Brennwert gibt an, wie viel Energie bei der vollständigen Verbrennung und anschließenden Kondensation des Gases freigesetzt wird. Dieser Wert wird in Kilowattstunden pro Kubikmeter (kWh/m³) angegeben und variiert je nach Zusammensetzung des Gases. In Deutschland gibt es zwei Haupttypen:

  • Erdgas „L“: Mit einem Brennwert von etwa 8 bis 10 kWh/m³. Es enthält einen höheren Anteil an Inertgasen, was seinen Energiegehalt verringert.
  • Erdgas „H“: Mit einem Brennwert von etwa 10 bis 12 kWh/m³. Dieses Gas hat einen höheren Energiegehalt, da es mehr Propan und Butan enthält.

Der genaue Brennwert wird auf Ihrer Gasabrechnung angegeben oder kann bei Ihrem Gasanbieter erfragt werden.

Die Zustandszahl (z-Zahl)

Die durchschnittlichen Temperaturen und die Höhenlage einer Abnahmestelle wirken sich auf das Volumen des gelieferten Gases aus. Mit der Zustandszahl (z-Zahl) wird der Einfluss der örtlichen Temperatur und des Luftdrucks auf das Gasvolumen berücksichtigt. Sie wird als Faktor verwendet, um das gelieferte Gas in den Normzustand (0 Grad Celsius, 1.013,25 mbar) zurückzurechnen.

Beispielrechnung

Nehmen wir an, Sie haben eine 100 m² große Wohnung mit einem geschätzten Gasverbrauch von 12.600 kWh pro Jahr. Um diesen Verbrauch in Kubikmeter umzurechnen, könnten wir grob schätzen, indem wir den Verbrauch durch den Brennwert des Gases teilen. Wenn wir beispielsweise annehmen, dass der Brennwert des verwendeten Erdgases etwa 10 kWh/m³ beträgt, dann ergibt sich:

Grobe Schätzung des Gasvolumens (m³) = 12.600 kWh / 10 kWh/m³ = 1.260 m³

Würden wir nun den Gasverbrauch ohne genaue Berücksichtigung von Brennwert und Zustandszahl einfach mit einem Durchschnittsfaktor von 10 berechnen, kämen wir auf:

Grobe Schätzung (kWh) = 1.260 m³ x 10 kWh/m³ = 12.600 kWh

Ohne den Einfluss der Zustandszahl kommt es aber zu Abweichungen – wie die präzise Berechnung zeigt. Angenommen die Zustandszahl ist 0,95, dann ergibt das:

Exakte Berechnung (kWh) = 1.260 m³ x 10 kWh/m³ x 0,95 = 11.970 kWh

Im Vergleich der Berechnungsmethoden wird deutlich, dass die genaue Berechnung 630 kWh weniger ergibt als die einfache Schätzung. Bei einem Gaspreis von 8,66 Cent pro kWh bedeutet das:

  • Grobe Schätzung (12.600 kWh): 12.600 kWh x 0,0866 €/kWh = 1.090,92 €
  • Exakte Berechnung (11.970 kWh): 11.970 kWh x 0,0866 €/kWh = 1.036,60 €

Die Differenz von etwa 54,32 € zeigt, wie wichtig es ist, den genauen Brennwert und die Zustandszahl zu kennen, um die tatsächlichen Energiekosten präzise zu ermitteln.

Von welchen Faktoren hängt der Gasverbrauch ab?

Sie sehen, die grobe Umrechnung, gepaart mit den durchschnittlichen Gasverbrauchswerten verzerren das Bild, was Ihren eigenen Verbrauch angeht. Dazu kommt: Wie hoch die Gasmenge in einer Heizperiode für Heizung und Warmwasser wirklich ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

  • Energetischer Zustand des Gebäudes: Der Zustand der Bausubstanz spielt eine entscheidende Rolle. Altbauten ohne ausreichende Dämmung haben in der Regel einen deutlich höheren Gasverbrauch als modernisierte Gebäude oder Neubauten mit guter Isolierung.
  • Lage der Wohnung im Gebäude: Wohnungen im Erdgeschoss oder im Dachgeschoss benötigen bis zu 35 % mehr Energie zum Heizen, da sie stärker von Wärmeverlusten betroffen sind.
  • Anzahl der Außenwände: Je mehr Außenwände eine Wohnung oder ein Haus hat, desto höher ist der Wärmeverlust – was den Gasverbrauch entsprechend erhöht.
  • Wohnfläche: Die Größe der Wohnung lässt den Verbrauch ebenfalls ansteigen. Es gilt: Der Gasverbrauch steigt somit proportional zur Größe der beheizten Fläche.
  • Haushaltsgröße und -zusammensetzung: Die Anzahl der Personen beeinflusst den Gasverbrauch vor allem in Bezug auf die Warmwasserbereitung. Haushalte mit mehr Personen, Kleinkindern oder älteren Menschen haben eine höhere Jahresrechnung.
  • Heizverhalten und individuelles Wärmeempfinden: Jeder Mensch hat ein anderes Wärmeempfinden. Dadurch werden das eigene Heizverhalten und der Verbrauch beeinflusst.
  • Warmwasserverbrauch und -bereitung: Die Art und Weise der Warmwasserbereitung beeinflusst Ihren Gasverbrauch ebenfalls. Wird das Warmwasser zentral erzeugt, liegt der durchschnittliche Verbrauch höher als etwa bei einer Aufbereitung mit einem Boiler. Auch die Menge des verbrauchten Warmwassers ist ein wichtiger Faktor.
  • Alter und Art der Heizungsanlage: Ältere Heizungsanlagen ohne moderne Brennwerttechnik sind in der Regel weniger effizient und haben daher einen höheren Gasverbrauch. Moderne Gasheizungen mit Brennwerttechnik nutzen den Brennstoff effizienter und können den Verbrauch deutlich senken.
  • Zusätzliche Nutzung von Gas für andere Zwecke: Wird zudem noch mit Gas gekocht, liegt der Jahresverbrauch ebenfalls höher.
  • Unterstützung durch erneuerbare Energien: Dagegen können Gasheizungen in Kombination mit Solaranlagen zu einem niedrigeren Gasverbrauch führen.

Wichtig: Obwohl die groben Verbrauchswerte meist nicht den tatsächlichen Werten in Ihrem Haushalt entsprechen, helfen Sie Ihnen doch, einen zu hohen Gasverbrauch zu erkennen.

So reduzieren Sie Ihre Gasrechnung

Liegt der durchschnittliche Gasverbrauch bei Ihnen weit über den angegebenen Orientierungswerten, können Sie versuchen, Ihre Verbrauchsmenge zu reduzieren. Das spart vor allem Kosten:

  • Stoßlüften: Beim Stoßlüften werden die Fenster für kurze Zeit vollständig geöffnet. Das sorgt für einen schnellen Luftaustausch, ohne dass die Wände und Möbel in den Räumen auskühlen. Diese müssen dann nach dem Schließen der Fenster nicht wieder mit aufgeheizt werden. Dadurch verringert sich der Energieverbrauch.
  • Optimierung des Heizverhaltens: Überprüfen Sie Ihre Raumtemperaturen und passen Sie diese Ihrem individuellen Wärmeempfinden an. Oft reicht es, die Temperatur um ein oder zwei Grad zu senken. Das spart Energie, ohne spürbare Folgen.
  • Planbare Raumbeheizung: Smarte, programmierbare Heizkörperthermostate helfen, ein Zimmer kontrolliert zu beheizen und die Raumtemperatur konstant auf einem eingestellten Wert zu halten.
  • Warmwasserverbrauch senken: Reduzieren Sie den Warmwasserverbrauch, indem Sie wassersparende Duschköpfe oder Armaturen verwenden. Auch kürzere Duschzeiten und das Ausschalten des Wassers während des Einseifens können den Verbrauch senken​.
  • Instandhaltung der Heizungsanlage und Gebäude: Achten Sie auf den Allgemeinzustand der Wohnung oder des Hauses. Dichten Sie die Fenster und Türen ab und entlüften Sie die Heizkörper vor Beginn der Heizperiode. Dazu gehört auch eine regelmäßige Wartung der Heizanlage (Austausch Zünd- und Ionisationselektrode) für eine effiziente Gasverbrennung.
  • Überwachung des Gasverbrauchs: Lesen Sie Ihren Gaszähler monatlich selbst ab, für ein genaues Bild Ihres Verbrauchs.
  • Heizungsmodernisierung: Auch kann die Modernisierung einer alten Gasheizung oder der Umstieg auf moderne Brennwerttechnik den Gasverbrauch erheblich reduzieren. So kann eine Brennwertheizung im Vergleich zu älteren Heizsystemen den Gasverbrauch um etwa 15 % bis 30 % senken.
  • Kombination mit erneuerbaren Energien: Die Kombination Ihrer Gasheizung mit Solartechnik hilft ebenfalls beim Einsparen.
  • Energetische Sanierung: Der Austausch alter Fenster oder der Einbau einer Dämmung oder einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung können den Wärmebedarf Ihres Eigenheims weiter reduzieren und damit den Gasverbrauch senken.
  • Gasvergleich: Vergleichen Sie immer mal wieder die Gaspreise der verschiedenen Anbieter in Ihrer Region. So lassen sich die Kosten allgemein senken.

FAQs – Häufige Fragen zum Gasverbrauch

Wie viel kWh Gasverbrauch ist normal?

Der Gasverbrauch variiert stark je nach Haushaltsgröße. Ein 1-Personen-Haushalt verbraucht 4.000 bis 8.000 kWh/Jahr. Bei 2 Personen sind es 8.000 bis 12.000 kWh/Jahr. Und der Gasverbrauch eines 4-Personen-Haushalts schwankt zwischen 12.000 und 18.000 kWh/Jahr in einer Wohnung. Im Einfamilienhaus sind es zwischen 20.000 und 40.000 kWh.

Wie viel kWh ist ein m3 Gas?

1 Kubikmeter Gas entspricht grob 10 Kilowattstunden (kWh).

Wie viel Gas verbraucht ein Haushalt im Jahr?

Der Gasverbrauch pro Jahr eines Haushalts hängt von der Anzahl der Bewohner und der Wohnfläche ab. Ein kleiner Haushalt verbraucht etwa 4.000 bis 8.000 kWh, während größere Haushalte oder Einfamilienhäuser zwischen 20.000 und 40.000 kWh benötigen.

Wie lässt sich aus dem Jahresverbrauch der Verbrauch pro Monat und Tag ermitteln?

Um den monatlichen und täglichen Gasverbrauch aus dem Jahresverbrauch zu ermitteln, wird die Gradtagstabelle verwendet. Diese weist für jeden Monat einen Prozentanteil des jährlichen Verbrauchs aus, da der Gasverbrauch im Winter höher ist als im Sommer. Beispielsweise entfallen 17 % auf den Januar und 16 % auf den Dezember. Einfaches Teilen des Jahresverbrauchs durch 12 oder 365 ergibt keine genaue Verteilung, da die Heizintensität über das Jahr variiert. Mit der Gradtagstabelle kann der anteilige Verbrauch für jeden Monat oder Tag genauer berechnet werden.